Im Stiegenhaus der Neuen Galerie zeigt Sabina Hörtner ein wandfüllendes Tableau, das sich aus Filzstiftzeichnungen in einer konsequenten Aneinanderreihung von Linien in Primärfarben zusammensetzt. Diese Filzstiftarbeiten erinnern an Computergrafiken, die einerseits einen provokativen und ironischen Umgang mit dem Computer aufzeigen und andererseits durch ihre monumentale Flächigkeit perzeptuale Prozesse indizieren. Durch die präzise Aufeinanderfolge bzw. Stapelung von Linien entsteht eine Irritation für den Betrachter, der gezwungen ist zwischen räumlichen und flächigem Sehen zu differenzieren und sich deshalb mit seinen Wahrnehmungsvorgängen auseinandersetzen muss.
(Dr. Christa Steinle)
Text: Skulptur im Raumzeit-Kontinuum / Christa Steinle / 2001